WETTER-NEWS
Death-Valley-Nationalpark, Kalifornien: 54,4 Grad. Am vergangenen Wochenende war das die höchste auf der Erde gemessene Tagestemperatur seit mehr als 100 Jahren.
Südspanien: 46 Grad am Montag, 12. Juli. Nur einmal war es heißer in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen.
Kanada: In British Columbia gab es im Juli Temperaturen von 49,6 Grad. Noch nie wurde so eine hohe Gradzahl dort gemessen.
Lappland, Norden von Norwegen: 34,3 Grad im Juli. Höchster Wert, der je gemessen wurde.
Phoenix, Arizona: 48 Grad im Juni. Rekordtemperatur der Stadt.
Madagaskar: Stärkste Dürre seit 40 Jahren sorgt im Juni 2021 für ein Massensterben.
Brandenburg: 36,6 Grad am 19. Juni. Der wärmste 19. Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Sankt-Peter-Ording: 33,1 Grad am 18. Juni. Noch nie gab es dort eine solche Temperatur im Monat Juni.
Neuseeland: Der Juni 2021 war der heißeste Juni in der Geschichte des Landes.
Nordamerika: Juni 2021 war der heißeste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen.
Wien: Der Juni war in Wien einer der trockensten der Geschichte. Insgesamt fehlen im ersten Halbjahr in Wien 40 Prozent der üblichen Niederschläge.
Russland: Im Mai 2021 wurden in Narjan-Mar 31,9 Grad Celsius gemessen, mehr als vier Grad über dem bisherigen Rekordwert für den Monat Mai. Die arktische Stadt liegt nördlich des Polarkreises. Nie zuvor war es dort so früh im Jahr so heiß, die mittlere Höchsttemperatur um diese Jahreszeit liegt dort bei etwa sechs Grad.
Köln: Der wärmste Märztag der Geschichte in NRW mit 26,4 Grad.
Deutschland: Im Februar 2021 wurden erstmals in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen in Wintermonaten an sechs hintereinander folgenden Tagen Temperaturen von 20 Grad und mehr gemessen.
Hamburg: Mit zwei Jahren ohne Dauerfrost verbuchte Hamburg im Januar 2021 die längste Periode ohne sogenannte Eistage seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Vielleicht muss man es an dieser Stelle betonen: Leute, es wird wärmer. Der globale Temperaturdurchschnitt ist im 20. Jahrhundert um 1,2 Grad gestiegen. In der Arktis sogar um 3,1 Grad. Seit den 80er-Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige. Und jede Dekade war wärmer als alle vorangegangenen Jahrzehnte seit 1850.
Die Alarmzeichen werden immer deutlicher und trotzdem halten viele die Klimadiskussion für übertrieben.
Die Erwärmung hat katastrophale Folgen. Für uns Menschen, für die Tiere, für die Natur. Das schmelzende Meereis lässt den Meeresspiegel ansteigen. Im Oktober 2020 war das Meer in der Arktis trotz fortgeschrittener Jahreszeit noch nicht zugefroren. Das ist noch nie vorgekommen.
Das hat auch Folgen für das Wetter in Europa und sorgt extreme Wetterlagen. Studien zeigen, dass sich die Zahl der Stürme, Überschwemmungen, Erdrutsche, Dürren, Hitzewellen und Waldbrände seit 1980 mehr als verdreifacht hat. Das kostet Menschenleben, Existenzen und viel, viel Geld.
Der Klimawandel hat katastrophale Folgen für unser Leben. Sturmfluten, Krankheiten, Wasserknappheit, zerstörter Ackerbau erwarten uns recht bald in Mitteleuropa. Mehr als neun von zehn Klimawissenschaftlern stimmen überein, dass unsere CO2-Emissionen die Hauptursache für die globale Erwärmung sind. Das ist ein Fakt.
UN-Generalsekretär Guterrez sagte zuletzt, dass eine Chance darin liege, „die Erholung von der Pandemie als echte Gelegenheit zum Aufbau einer besseren Zukunft nutzen. Entweder stehen wir zusammen oder wir sind dem Untergang geweiht. Der Klimawandel bedeutet eine existenzielle Gefahr für unseren Planeten und unser Leben.“
Und Papst Franziskus hatte ebenfalls ein paar kluge Worte: „Die jungen Generationen haben verstanden, dass sie eine ziemlich ruinierte Welt erben werden. Ist es etwa gerecht, dass sie für die Unverantwortlichkeit der Generationen vor ihnen die Zeche zahlen müssen? Ist es gerecht, dass sie die Schäden auf sich nehmen müssen, weil im bisherigen System der Schutz unseres gemeinsamen Hauses keine Priorität zu genießen schien? Der Klimawandel bedroht die Menschheit und ist keine Übertreibung oder Phantasie von jemandem, der sich den Spaß macht, die Stabilität zu schwächen. Die wissenschaftlichen Analysen sind zu lange ignoriert oder abfällig-ironisch kommentiert worden.“
Ich finde, er hat Recht.
Manchmal glaube ich, dass wir uns gar nicht bewusst sind, wie sehr dieser Planet abgewirtschaftet ist. Der Klimaschutz sollte Priorität für uns alle haben. Beim Denken, Handeln und Wählen. Wir wollen unseren Kindern einen besseren Planeten überlassen? Dann müssen wir irgendwann damit anfangen, oder nicht, fragt ein nachdenklicher Mounir.