Über die AfD

von | Jun 18, 2024

Eine Partei, die in großem Teilen als rechtsextrem eingestuft wird, gewinnt mehr und mehr an Einfluss, an Zustimmung und Wählerstimmen.
Ich glaube nach wie vor daran, dass es in dieser Situation als erstes darum geht, die Gegenstimmen zu mobilisieren. Die AfD hält man in Schach, wenn man Nicht-Wählern und vermeintlichen Protestwählern klarmacht, dass jetzt die Zeit ist, sich gegen Rechtsextremismus zu positionieren. Darum ist die aktuelle Protestbewegung so wichtig. Gerade weil Positionen der AfD in bürgerlichen Kreisen salonfähig werden. Und da ist ein bundesweiter Aufschrei ein großartiges Zeichen.
Der Umgang mit AfD-Wählern? Mein Eindruck ist, dass es vielen von ihnen um ein „Wir Deutsche zuerst“ geht. Geld fürs Klima, Geld für Flüchtlinge, für die EU, für die Ukraine, etc, – angesichts solcher Nachrichten erleben sich viele in diesem Land als zurückgestellt, als benachteiligt. So nehme ich das wahr.
Dazu kommt: der Grad und die Schnelligkeit der aktuellen Transformation überfordert viele. Die Veränderungen, die anstehen, macht Angst. Menschen, die die AfD gut finden, wünschen sich eine Politik, die konservativ ist. Die langsam macht. Die bremst. Die altes so lange wie möglich bewahrt. Doch können wir uns das leisten?
Die Welt verändert sich. Die Innenstädte, die Klassenzimmer, das Wetter, die Sprache, die Geschlechterrollen, die Medien.
Schön, wenn dann eine Partei kommt und laut sagt: schön langsam und gleichzeitig „Deutschland zuerst“ ausruft. So gewinnen aktuell in vielen Ländern rückwärtsgewandte Nationalisten die Wahlen.
Die deutsche Seele will abgeholt werden. Ich verstehe das sogar. Will ich das? Funktioniert das angesichts der globalen Herausforderungen? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Denn wir müssen die Dinge ändern, um zukunftsfähig zu bleiben/werden.
Gespräche mit AfD-Wählern. Natürlich. Toleranz? Nein. Ich sehe wie auch der Verfassungsschutz die AfD in diesem Land als Gefahr.
Nicht alle AfD-Wähler sind Nazis, aber alle von ihnen alzeptieren die rechtsextremen Strömungen in Teilen der Partei und können gut damit leben. Sie stützen damit eine Partei, die rechsextremes Gedankengut verbreitet.
Irgendwie glaube ich nach wie vor daran, dass wir ein Land des Mutes, des Ausprobierens, der Möglichkeiten sind. Wir brauchen Ideen, wir brauchen Reformwillen und neue Wege. Wir haben in den letzten 75 Jahren gezeigt, dass wir das eigentlich draufhaben.
Deshalb No AfD!