Tuesday Post 14 Mai 2019

von | Mai 14, 2019

Es gibt viele Situationen, in denen wir Menschen agieren, ohne dass wir eigentlich wissen, warum wir das tun. Impulse, Gewohnheiten, Ticks, Emotionen. Den ganzen Tag werden wir gelebt statt zu leben.

Doch keine Kraft da draußen terrorisiert uns oder sagt uns, was zu tun oder zu denken ist. Wir sind es selbst, die oftmals wie ein Auto-Pilot agieren. Unseres innerstes Bewusstsein marschiert voran, lenkt uns. Wir sind ja auch so programmiert, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Vor allem im Kopf. Deshalb muss es ganz oft ganz schnell gehen.

Der schlecht angezogene Mann am Mülleimer: Nur ein Penner, der Essen sucht.
Das Gequassel im Radio am Morgen: nervt, also aus damit.
Ein kurzes Verweilen auf der Parkbank in der Sonne: Wer macht denn sowas?

Oftmals ist ein solches Verhalten ja auch ganz ökonomisch. Stellen wir uns nur vor, schon am Morgen eine innere Konferenz abzuhalten, ob man sich nun vor dem Frühstück oder danach die Zähne putzt.

Und doch ist es so, dass wir uns viel öfters bewusster machen sollten, warum wir gerade dies oder jenes tun.

Ja, warum verweile ich nicht einen kurzen Moment auf der Parkbank?
Wieso überhole ich in einem Moment der Ärgernis mit 150 auf der rechten Spur?

Bewusstein heißt Achtsamkeit und das wiederum bedeutet, mehr im Hier und Jetzt zu sein. Und das stärkt unser Selbst, lässt uns agieren statt reagieren. Wir erlangen so in vielen Situationen einen neuen Handlungsspielraum und sind mehr im Kontakt mit anderen. Aber vor allem mit uns selbst, sagt ein nachdenklicher Mounir.