Tuesday Post 12 November 2019
Ich hatte den Wunsch, mit meinem Blick auf die Welt, Menschen Mut zu machen, sie zum Nachdenken zu bewegen oder auch zum Innehalten. Ich dachte mir: Wenn ich in der Lage bin, Gefühle oder Gedanken auszudrücken, für die der eine oder andere keine Worte findet, dann tut das allen gut, dem, der es schreibt, aber vor allem jenen, die es lesen. Es ging um Dinge wie Selbstverwirklichung, Glück, Motivation, Klima, Perspektivenwechsel, Gefühle, Liebe, Menschlichkeit oder auch die Politik in unserem Lande. Ich wollte damit auch zeigen, dass ich nach meiner Zeit als Profifußballer und Journalist nun in meiner neuen beruflichen Rolle als Business-Coach, der für gewisse Werte steht, angekommen bin.
Meinen ersten Post veröffentlichte ich am 13. November 2018 nur auf Instagram. Ich erhielt 124 Likes. Für meinen zweiten waren es noch 71. Zwei Wochen später fing ich an, meine Artikel auch auf Facebook zu zeigen. Es gab viele in meinem Umfeld, die sagten: „Das kannst du vergessen. Auf Facebook lesen die Leute keine langen Artikel. Schon gar nicht solche, die sich mit solchen Themen beschäftigen. Die Leute wollen es kurz und knapp, die wollen lustige Videos, schöne Bilder oder prägnante Botschaften sehen, zwei, drei Sätze Text, schnell drüberlesen, Daumen hoch senden und weiterscrollen. Ich dachte mir, ja, stimmt eigentlich, aber ich hörte nicht auf, meine Gedanken in aller Breite niederzuschreiben. Immer mehr Menschen fingen dennoch an, meine Posts zu lesen, zu kommentieren und zu teilen, Für meinen letzten Post erhielt ich über 45 000 Likes (1000 fanden den nicht so toll), ich erreichte laut Facebook über 2,1 Millionen Menschen.
Viele von ihnen schrieben mir, dass sie mir danken würden, weil ich für sie einen wichtigen Impuls gesetzt hätte. Andere diffamierten mich und schrieben mir auch privat sehr hässliche Mails. Aber damit will ich mich gar nicht beschäftigen, denn ich habe so viele berührende, mitfühlende, schöne Reaktionen erhalten. Ich denke heute noch: Und wenn nur ein Mensch sein Verhalten, seine Denkweise neu ausrichtet, die ihm, die anderen guttut, dann hat es sich schon gelohnt, Ich habe für mich festgestellt, dass es keine Regeln für die Dinge gibt, die man mit Leidenschaft und Begeisterung macht. Ja, meine Posts waren von der Leserfreundlichkeit her gesehen oftmals eher suboptimal, aber das war mir auch egal. Ich folgte einer Intuition und stehe nach 52 geschriebenen „Tuesdayposts“ da und staune, wie viele Menschen ich erreichen konnte und durfte. Das hätte ich nie gedacht. Es ist das, was ich gerne an dieser Stelle ausrufen will: Folgt dem, was Ihr im Herzen habt. Denkt nicht zu viel darüber nach, wie, was, bei wem ankommt. Hört nicht auf die Skeptiker, Zweifler, Infragesteller, sondern macht, tut und folgt Eurem Herzen. Dann findet man automatisch Erfüllung, da bin ich sicher.
Es wird ja oft über die sozialen Netzwerke geschimpft und das zurecht. Die Anonymität hinter der sich manche verstecken kann einen schaffen. Man kann sich aber auch die digitale Welt zunutze machen. Zu wissen, dass man nicht allein ist, in der Art wie man auf die Welt schaut, ist unheimlich tröstlich. Zu spüren, dass viele Menschen die gleichen Werte teilen, beflügelt. Zu erfahren, dass etliche unter uns, dieselbe Sehnsucht haben, nicht stehenzubleiben, sondern sich weiterzuentwickeln, macht Mut.
Die Welt ist besser als man glaubt, doch die Welt fängt bei uns selbst an, deshalb sollten wir alle anfangen darüber nachzudenken, was wir dazu beitragen könnten, dass dieser Platz, auf dem wir leben, ein schöner bleibt. Und dann einfach loslegen, sagt ein nachdenklicher Mounir.