Steh zu dir!

von | Nov 17, 2020

Du willst immer so stark sein.
Musst ja alles irgendwie hinkriegen.
Lässt keine Ausreden zu.
Gehst über deine Grenzen.
Weil du nicht anders kannst.
Weil du es so gelernt hast.
Weil Schwäche Mut erfordert.
Ein Indianer kennt keinen Schmerz.
Jammern gilt nicht.
Die anderen bekommen es doch auch hin.
Kein Platz fürs wahre Gefühl.
Kein Raum für das, was ist.
Keine Zeit fürs Stillstehen.
Im Hamsterrad der Zukunft hinterher.
Die an dir vorbeirast.
Immer bist du einen Schritt voraus.
Und verlierst dich dabei.
In Aufgaben, To-do-Listen, Plänen.
Wünschen der einen.
Erwartungen der anderen.
Und du?
Müsstest mal anhalten.
Darauf schauen, was du willst.
Was du brauchst.
Wen du brauchst.
Die Jahre ziehen dahin.
Doch wer ist das in deinem Spiegel?
Wer bist du?
Wer kennt dich?
Wer weiß von deiner Seele?
Du lernst eine Rolle.
Denn du musst funktionieren.
Dabei ist dir nach weißer Fahne.
Du sehnst dich nach Ich-Zeit.
Nach echter Verbindung.
Zu anderen.
Aber vor allem zu dir.
Zeig dich.
Fühl dich.
Erlebe dich.
Gib dir die Erlaubnis.
Du selbst zu sein.
Mit allem was dazugehört.
Tränen.
Ohnmacht.
Freude.
Lachen.
Ärger.
Stolz.
Steh zu dir.
Zu deinen Schwächen.
Zu deinen Gefühlen.
Sag sie laut.
Bekenne dich.
Und erkenne dich dabei.
Es wäre ein erster Schritt.
Die Veränderung beginnt bei dir.
Du kannst heute damit starten.
Sagt ein nachdenklicher Mounir.