LIEBE DAS WAS DU HAST

von | Apr 6, 2021

Seit März letzten Jahres stehen wir alle vor großen Herausforderungen. Ob privat oder beruflich: Das Corona-Virus hat unser Leben verändert. Diffizile Diskussionen über die richtigen Maßnahmen gegen die Folgen der Pandemie beschäftigen uns unablässig.

Die allermeisten Menschen müssen nach wie vor Einschnitte hinnehmen. Finanzielle wie emotionale. 2020 war schwer, anstrengend, teilweise beängstigend. Und nun ist 2021 längst schon da und alles geht irgendwie genauso weiter.

Wie soll man da positiv nach vorne schauen, optimistisch sein, vorangehen und die Herausforderungen stemmen?

Der französische Sänger, Chansonnier, Komponist und Schauspieler Serge Gainsbourg war ein ausgesprochener Lebenskünstler. Er widmete sein Leben der Musik, den Zigaretten, den Frauen und war in Frankreich berüchtigt für seine Skandale. Warum er hier Erwähnung findet hat einen Grund. Er prägte den Spruch: „Wenn man nicht das hat, was man liebt, muss man das lieben, was man hat.“

Das lässt sich leicht sagen, wird der eine oder die andere einwerfen. Positiv nach vorne schauen, optimistisch sein, vorangehen: Das klingt gut, aber wie soll das in diesen schweren Zeiten gehen? Krankheit, Tod, wirtschaftliche Sorgen und Nöte, Einschränkungen von Grundrechten zehren doch an vielen Menschen.

Umso wichtiger ist es deshalb, auf seine Perspektive zu achten. Das Leben zu nehmen, so wie es ist, das ist tatsächlich eine Kunst.

Dabei helfen können Fragen wie diese:
Wie schaue ich auf ein Ereignis?
Was kann ich einer Situation Positives abgewinnen?
Welche Bedeutung erkenne ich für mein Leben?
Und: Liegt es in meinem Einflussbereich etwas zu ändern? Und wenn ja, was?

Alles Fragestellungen, die uns gerade in Krisen dazu zwingen einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Die Sache an sich bleibt, aber unsere Einstellung dazu, die können wir ändern.

Und genau das ist es ja, was uns Gainsbourg sagen wollte: Trauere nicht dem hinterher, was fehlt, sondern sehe das, was da ist und mache das Beste draus.

Und wer sich in der Welt umschaut, wer mitbekommt, dass gerade die Ärmsten auf diesem Planeten am meisten unter der Pandemie zu leiden haben – ohne dass ihnen jemand hilft, dann kann man es zu schätzen wissen, dass wir an zahlreichen Stellen Hilfe erfahren, dass wir trotz der Nöte vieles erleben und haben, was schön ist.

Vergleiche können erden.

Denn auch das ist ein Fakt: Diese Pandemie schärft den Blick für den Wohlstand, in dem wir leben, für die privilegierte Situation des europäischen Westens im Vergleich zu einem Großteil der Welt.

Zufriedenheit ist die Schwester der Demut und Dankbarkeit.

Wir können oftmals nur schwer beeinflussen, was in der Welt da draußen passiert, jeder kann aber entscheiden, wo er den Fokus hat, was er sehen will, ob er sich darauf konzentriert, was gerade gut ist oder das, was schlecht läuft. 

Jemand sagte mal: „Glück ist ein Wort, das ausdrückt, wie sehr ein Mensch sein Leben mag.“ Wenn man das liebt, was man hat, kommt man diesem Glück ein gehöriges Stückchen näher, das ist sicher, sagt ein nachdenklicher Mounir.