Aus aktuellem Anlass…
85 000 Menschen haben Herrn Kemmerich und der FDP in Thüringen bei der Landtagswahl ihre Stimme gegeben. Sicher nicht, um dank von Faschisten im Landtag den Ministerpräsidenten zu stellen. Sicher nicht, um der rechten Horde eine legislative Legitimierung zu ermöglichen. Sicher nicht, um im Lande eine Politik durchzusetzen, die von der Zustimmung rechter Rassisten abhängig ist.
Thomas Kemmerich hat gezeigt, dass er sich um das Wohl dieses Landes, das Wohl seiner Wähler einen Dreck schert und mit ihm zusammen seine Partei, ob nun in Erfurt oder in Berlin. Doch Politiker und Parteien sind immer nur so stark, wie es die Menschen ihnen ermöglichen. 85 000 Wähler in Thüringen können nun handeln so wie es auch alle anderen FDP-Sympathisanten tun sollten.
Wo sind die Austritte der FDP-Mitglieder? Wo bleiben die Reaktionen von FDP-Wählern? Kemmerich und Co. sind verantwortlich für einen schlimmen Tabubruch, der menschliche Werte mit Füßen tritt, wenn man sich anschaut, für welches Menschenbild, welche Politik und Ziele die AfD steht, die ab sofort der Steigbügelhalter der Freidemokraten ist. Wie können Menschen weiterhin dieser FDP Unterstützung zukommen lassen, egal ob nun mit Stimmen, Mitgliedsbeiträgen oder Sympathie?
Ich würde mir wünschen, dass diejenigen, die diese Partei mit ihren Stimmen Bedeutung gegeben haben, sie nun dahin befördern, wo sie nach dieser demokratischen Katastrophe hingehört, ins Nirvana des parteipolitischen Universums.
Die FDP hat ihre Legitimation verloren, weiterhin ernst genommen zu werden, so lange sie das Vorgehen ihrer thüringischen Vertreter schützt, verteidigt und lobt. Wo ist der Aufschrei? Bei einigen wenigen, wie Herrn Lambsdorff oder Herrn Baum. Doch das genügt nicht. Jeder FDP-Wähler, der unter diesen Umständen weiterhin seine Stimme dieser Partei gibt, macht sich schuldig.
Wir müssen aufwachen und aufhören, das Wachsen und Legitimieren der rechten Faschisten zu verharmlosen.
Es ist Zeit aufzustehen und Farbe zu bekennen. Das gilt für alle FDP-Wähler, aber im Grunde für alle aufrechten Demokraten, die das Böse, wie es unser Land vor 90 Jahren heimgesucht hat, nicht vergessen haben, sagt ein nachdenklicher Mounir.